Anfang 2021 fiel der Startschuss für EPICUR Research! EPICUR Research wird im Rahmen von Horizon 2020 in der Programmlinie „Science with and for Society“ [SwafS] gefördert und soll eine gemeinsame Forschungsagenda für alle Partneruniversitäten entwickeln, um die Interaktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu verbessern und zu stärken.
EPICUR Research fördert vor allem Nachwuchswissenschaftler:innen (Early Career Researchers), indem Bottom-up-Kooperationsprozesse initiiert und neue EPICUR-Netzwerke für Wissenschaftler:innen in all ihren Karrierestadien aufgebaut werden. So wird eine neue Art von Forschungsgemeinschaft gebildet, die disziplinäre Grenzen überschreitet und Universitäten für die Gesellschaft öffnet.
EPICUR verfolgt das Ziel, Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu entwickeln, die die Expertise und das Wissen von Personen und Institutionen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft einbeziehen. In der Überzeugung, dass internationale Zusammenarbeit den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt fördert, entwickelt EPICUR eine gemeinsame Forschungsagenda mit einem inter- und transdisziplinären Ansatz, um drängende Forschungsfragen, sogenannte EPIChallenges, anzugehen. Inspiriert von den „Sechs Transformationen zur Erreichung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs)“ sowie dem Green Deal, den „Missions of Horizon Europe“ und der Europäischen Kompetenzagenda (EU Skills Agenda) hat EPICUR zunächst drei EPIChallenges festgelegt: Sustainability (einschließlich Klimawandel und Energie); Mobility/Migration/Identity; sowie Transitions in Public Health. Diese drei thematischen Bereiche sollen einen neuen Raum für innovative Forschung unter der Leitung von Nachwuchswissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen eröffnen. EPICUR Research erhofft sich, dass die Allianz durch das Angebot dieser Räume junge Wissenschaftler:innen dazu einlädt, neue Kooperationen zu erkunden, die die unterschiedlichen Expertisen und Perspektiven zusammenbringen, die erforderlich sind, um den Herausforderungen zu begegnen, welche durch globale Phänomene wie den Klimawandel, Pandemien und Zwangsmigration entstehen.
Es gibt eine Vielzahl von Definitionen sowohl für interdisziplinäre als auch für transdisziplinäre Forschung, die im Kern alle die Notwendigkeit beschreiben, nicht nur verschiedene Daten und Informationen zu integrieren, sondern auch Methoden, Werkzeuge, Forschungsansätze, Techniken und Theorien aus unterschiedlichen Disziplinen zu reflektieren und zu kombinieren. Und schließlich sollte sie über die Mauern der Universitäten selbst hinausreichen, um außeruniversitäre Partner zu integrieren und noch vielfältigere Quellen wie indigenes oder praktisches Wissen einzubeziehen. Unter Interdisziplinarität versteht EPICUR die Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen aus verschiedenen akademischen Disziplinen, unter Transdisziplinarität die Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen mit Partnern aus anderen gesellschaftlichen Bereichen, wie z.B. der Zivilgesellschaft und staatlichen Organisationen, der Industrie und der Wirtschaft. EPICUR baut auf den Ideen und Konzepten auf, die von SHAPE-ID entwickelt wurden und hilft bei deren Umsetzung. SHAPE-ID ist ein von der EU gefördertes Projekt, das sich der Herausforderung stellt, die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Kunst-, Geistes- und Sozialwissenschaften (AHSS) und anderen Wissenschaften, insbesondere den Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwissenschaften und Mathematik (STEM), zu verbessern.
Die Forschungs- und Innovationsformate von EPICUR richten sich an Nachwuchswissenschaftler:innen (Early Career Researchers, ECRs), da die Allianz sie als die neue Generation europäischer Spitzenforscher:innen und damit als maßgebliche Treiber:innen des institutionellen Wandels betrachtet. Um dies zu erreichen, benötigen Nachwuchswissenschaftler:innen mehr und neue Möglichkeiten, sich die Fähigkeiten anzueignen, die sie dazu befähigen, ihre wissenschaftlichen Karrieren schneller und unter diesen neuen Bedingungen voranzutreiben. EPICUR ist überzeugt, dass Nachwuchswissenschaftler:innen die Regie übernehmen können und bezieht sie daher von Anfang an in die Konzeption der Formate ein. Darüber hinaus will EPICUR Nachwuchswissenschaftler:innen in Entscheidungsstrukturen und Leitungsgremien integrieren. Damit will EPICUR eine andere Wissenschaftskultur etablieren, die von und für die Bedürfnisse von Wissenschaftler:innen in allen Karrierestufen geprägt ist und die die besonderen Herausforderungen von Wissenschaftler:innen mit Familie, Frauen, und Wissenschaftler:innen mit unterschiedlichem (z.B. nicht-akademischem) Hintergrund berücksichtigt, die in der europäischen Wissenschaft weiterhin unterrepräsentiert sind.
EPICUR strebt eine Zusammenarbeit zwischen Gruppen von EPICUR-Partnern und externen Stakeholdern aus den umliegenden Regionen, einschließlich zivilgesellschaftlicher und staatlicher Organisationen sowie der Industrie an, indem innovative Forschungskooperationsformate konzipiert und umgesetzt werden.
– Aufbau einer EPICommunity
Die EPICommunity will Nachwuchswissenschaftler:innen neue Instrumente zur Verfügung zu stellen, die ihre Autonomie und Sichtbarkeit fördern, indem relevante Fähigkeiten identifiziert werden und Vernetzung ermöglicht wird – sowohl über eine neue Datenbank als auch durch die Ermöglichung von hybriden und virtuellen Mobilitätsmöglichkeiten.
Nachwuchswissenschaftler:innen werden dazu aufgefordert, ein Modell für ein europäisches soziales Netzwerk von Wissenschaftler:innen mitzugestalten, das auf einem attraktiven Gamification-Design, das die Bewertung von Wissenschaftler:innen umgestaltet, basiert, um deren Matchmaking und Zusammenarbeit zu unterstützen. Weitere Informationen folgen in Kürze.
– Aufbau von EPIClustern – Entwicklung von exzellenter Forschung als Antwort auf
EPIChallenges
EPICluster sind experimentelle Forschungsformate, die darauf abzielen, eine Zusammenarbeit von Akademiker:innen mit gesellschaftlichen und industriellen Akteuren für Forschung und Innovation zu ermöglichen. EPICluster werden die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen und Ressourcen (Labore, Archive, Datenbanken, Bibliotheken usw.) zwischen EPICUR-Partnern und externen Partnern anregen, um skalierbare und optimale Verfahrensweisen für gemeinsame Forschung und Innovation zu etablieren.
– Zusammenarbeit zwischen den Netzwerken
Als stolzes Mitglied der ersten Kohorte europäischer Universitätsallianzen wird EPICUR über EPIConnect intelligente Verbindungen zu anderen europäischen Universitätsallianzen aufbauen, um gemeinsam politische Empfehlungen für die Gestaltung der Universitäten der Zukunft erarbeiten zu können.
Weitere Informationen folgen in Kürze.